Geschichte

Nach meinen Recherchen nach hat nicht eine Person den Faltcaravan erfunden. Es waren viel mehr die kollektiven Bemühungen gewisser Menschen ein Zelt auf einem Anhänger zu montieren. Seit Urzeiten reisen die Menschen mit Zelten. Seit der Zeit der Automobilisierung sind dann die ersten Wohnmobile und vor allem auch Anhänger mit festen Dächern, aber auch mit Zelt Dächern dazu gekommen. Der erste patentierte Zeltklappanhänger wurde 1916 in Amerika von den Gebrüdern Campbell patentiert. 

Am 20. Oktober 1914 meldeten Archibald D. Campbell und Lawrence S. Campbell der Campbell Folding Camping Trailer Company ein Patent für ihr Anhängerdesign an, das als kombiniertes "Camping-Outfit und Box" bezeichnet wird. Sie erhielten am 6. Juni 1916 das US-Patent 1.185.981. Das Campbell-Patent liegt ein Jahr und drei Monate vor allen anderen Patenten und ist damit das früheste identifizierte Patent.

Technisch gesehen ist es nicht der älteste identifizierte Zeltanhänger. Detroit Trailer hält diesen Titel mit seinem modifizierten Modell A-Anhänger von 1913, der ausdrücklich für Camping- und Touren-Zwecke verkauft wird. Das Boxspringbett lag auf dem Anhänger selbst, mit Stauraum darunter und einem hinten ausgebreiteten Zeltraum. Dieses Design wurde in den 1950er und frühen 1960er Jahren sehr beliebt und dominierte fast den gesamten Markt für Wohnwagen.

Der erste bekannte faltbare Wohnanhänger in Europa war der Klappfix und wurde in den 1950er Jahren in der DDR fabriziert. Dank seiner Leichtbauweise, konnten sich auch Trabbifahrer den Traum vom Wohnanhänger erfüllen. Die Nachfolgemodelle hießen Camptourist, verschwanden aber mit der Wende und der damit einhergehenden Schließung des VEB Fahrzeugwerk Olbernhau wieder vom Markt.

Die Westvariante des Klappfix war der Alpenkreuzer. Das Unternehmen Eelart Kramer Sliedrecht (E.K.S.) der drei Brüder Jo, Eelhart und Wim Kramer wurde 1958 der niederländische Importeur für die Faltcaravane, die dann unter dem Markennamen Alpenkreuzer verkauft wurden. Günstige Pauschalurlaube beendeten die Erfolgsgeschichte, und der anfänglich so beliebte Faltcaravan war immer weniger gefragt. In den 90er-Jahren sank der Umsatz stetig. Das abnehmende Interesse brachte das Unternehmen aus Sliedrecht schließlich in finanzielle Schwierigkeiten, sodass diese legendäre Marke im Jahr 2006 nach fast 50 Jahren unterging. Unter der Fahne der Doréma Gruppe ist der Alpenkreuzer jetzt wieder zurück auf dem Markt.

Bis in die heutige Zeit werden auf der ganzen Welt die verschiedensten Faltcaravan-Modelle entwickelt und gebaut. Die Modelle sind sehr unterschiedlich und passen sich der Zeit, den Bedürfnissen der Menschen, aber auch den Gegebenheiten der jeweiligen Natur immer wieder neu an.

Das Bedürfnis der Menschen, wieder vermehrt in der Natur zu verweilen, ist gerade im 21. Jahrhundert wieder stark angestiegen. Dies zeigt sich, dass Camping im Allgemeinen wieder hoch im Trend liegt, aber auch an den wachsenden Zahlen der Faltcaravan Verkäufe.