Gerade in der Jahreszeit von Herbst bis Frühjahr, manchmal aber auch an regnerischen Tagen im Sommer, kann eine Heizung beim Campen etwas sehr Angenehmes sein, je nach Temperatur sogar zwingend nötig. Wir, von faltcaravan.ch haben hier schon einige Geräte getestet.
Elektrisch, Gas oder Petroleum? Jede Art von Heizen bringt seine Vor- und Nachteile mit sich, aber auch seine Gefahren. Da ein Faltcaravan in der Regel gut durchlüftet wird, sind alle drei Arten von Heizen möglich. Hier wollen wir euch diese drei Arten etwas näher vorstellen.
Das sehr effiziente Heizen mit Gas und Petroleum bring auch mit sich, dass bei der Verbrennung, einiges an Sauerstoff verbraucht wird. Da in der Regel ein Faltcaravan von Haus aus nicht 100 % luftdicht ist, ist im Regelfall die Sauerstoffzufuhr gewährleistet. Da bei diesem Verbrennungsprozess aber auch noch Feuchtigkeit produziert wird, ist es sinnvoll, zwischen durch einmal kurz zusätzlich zu lüften. Unbeaufsichtigt und über die Nacht das Gerät laufen zu lassen, würde ich nicht empfehlen.
Natürlich brauchen Heizgeräte auch Energie die kostet. Bei einem Campingplatz wo eine Strompauschale verrechnet wird, ist das Heizen mit Strom sicher die günstigste Variante. Wenn aber der Strom nach kWh verrechnet wird, sind die Heizkosten bei allen Geräten in etwa gleich hoch, je nach Leistung des Gerätes.
Für eine gute Wärmeverteilung bei grösseren Zeltklappanhängern, ist es ratsam, in der kalten Jahreszeit, zwei Heizgeräte mitzunehmen.
Das Heizen mit einem Elektrogerät bringt in puncto Einfachheit und Sicherheit einige Vorteile mit sich, hat aber in Sachen Leistung und Unabhängigkeit auch seine Nachteile.
Heizungstypen: Grundsätzlich gibt es hier die Heizstrahler und die Heizlüfter. Die Heizstrahler, strahlen die Wärme in den Raum und geben, vor allem in der Nähe der Strahlen, eine angenehme Wärme ab. Die Heizlüfter hingegen blasen warme Luft in den Raum und wärmen so die Luft im Faltcaravan.
Stellplatz mit Strom: Bei einem Stellplatz mit Stromanschluss, ist das Heizen mit einem Elektrogerät, bei kühlen Temperaturen, die einfachste Art zu heizen. Der Stellplatz sollte aber einen Stromanschluss der mit mindestens 10 Ampere abgesichert ist aufweisen, da ein Elektroheizgerät schnell einmal 1000 bis 2000 W Leistung hat und wenn dann da noch andere Stromverbraucher an derselben Stromquelle sind, wird es auch bei 10 Ampere schnell einmal kritisch.
Heizleistung: In der kalten Jahreszeit, speziell im Winter, wenn es gegen die 0 C° zu geht, bringt aber eine Elektroheizung mit 2000 W eine zu geringe Leistung, um es als wohlig warm zu empfinden. Hier wäre dann eine Gasheizung um einiges effektiver.
Sicherheit: Sicherheitstechnisch sind neuere Elektro-Campingheizungen auf einem guten Stand mit Kippsicherung, Thermostat etc. Hier lohnt es sich bei der Anschaffung nicht zu sparen da die teureren Modelle (z.B. Ecomat 2000) auch sicherer und vor allem langlebiger sind. Aber auch etwas günstigere Modelle, wenn man sie nicht gerade im Dauereinsatz hat, tun ihre Dienste (z.B. Berger Keramik Heizlüfter).
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Wichtig: die üblichen Sicherheitsvorschriften von Heizgeräten immer einhalten: Genügend Sauerstoffzufuhr, sicherer und stabiler Standort, nie abdecken, kein Zeltstoff oder andere brennbare Materialien in unmittelbarer nähe, intakte original Anschlüsse die regelmässig auf defekte zu prüfen sind, keine Änderungen am Gerät vornehmen!
Das Heizen mit Gas ist eine sehr effiziente Art zu heizen und ist in der Regel auch unabhängig von einer Stromquelle, ausser z.B. die Blueflame Luxusvariante von De`Longhi.
Heizungstypen: Bei den Gasheizungen gib es verschiedene Typen wie Katalyt, Infrarot oder Blueflame, die man in jedem Campingshop erwerben kann. Hier macht der Typ nicht einen allzu grossen Unterschied, eher die kWh und die Sicherheitsmerkmale.
Leistung: In einem Faltcaravan von rund 20 m2 benötigt man an kühlen Tagen um die 10 C° schnell einmal 2 kWh an Heizleistung (z.B. Mr. Heater). In der kalten Jahreszeit, bei Temperaturen um die 0 C°, mindestens 4 kWh Heizleistung, um eine einigermassen angenehme Raumtemperatur zu erreichen (z.B. HPV Stand und Wandheizer).
Wir haben uns für die kalte Jahreszeit für eine Bartolini Infrarot Heizung entschieden. Sie hat 3 Stufen von 1,4 bis 4,2 kWh. Diese Heizung ist sehr gross, da wir aber in der kalten Jahreszeit keine grosse Kühlbox mit nehmen, findet sie gut Platz im Auto. Bei voller Leistung einer Gasheizung sollte man regelmässig kurz den Zelteingang öffnen, um zusätzlich frische Luft zuzuführen. Vom Heizen mit Gas während dem Schlafen oder bei Abwesenheit, ist abzuraten! Beim Campen mit Kindern sollte zusätzliche Vorsicht geboten werden!
Gasverbrauch: Was zu bedenken ist, ist der hohe Gasverbrauch bei Gasheizungen. Hier lohnt es sich eine 5 kg,
wenn nicht sogar eine 10 kg Gasflasche und Reserve dabei zu haben. Diese reicht dann aber, je nach Temperatur und Wärmeempfinden, auch nur für ein paar Tage. Der Gasverbrauch liegt bei 4 kWh bei
rund 300 g/h.
Sicherheit: in puncto Sicherheit sollte man auch hier nicht sparen und ein Billiggerät kaufen. Neue Geräte ab der mittleren Preisklasse habe in der regel alle nötigen Sicherheitskomponenten wie Kippsicherung, Piezozündung, thermoelektrische Zündsicherung und eine Sauerstoffmangelsicherung.
Wichtig: die üblichen Sicherheitsvorschriften von Heizgeräten immer einhalten: Genügend Sauerstoffzufuhr, sicherer und stabiler Standort, nie abdecken, kein Zeltstoff oder andere brennbare Materialien in unmittelbarer nähe, intakte original Anschlüsse die regelmässig auf defekte zu prüfen sind, keine Änderungen am Gerät vornehmen!
Das Heizen mit Petroleum ist ebenso effektiv. Auch hier gibt es mittlerweile gute und sichere Petroleumheizungen mit Kippsicherung und Sauerstoffmangelsicherung.
Geruchsbildung: Der Nachteil bei den Petroleumheizungen ist der Geruch des Petroleums, der vor allem die ersten 5 Minuten beim Einheizen entsteht. Hier ist es sehr wichtig, nur reines Petroleum für Heizgeräte zu verwenden, damit sich die Geruchsbildung in Grenzen hält.
Befüllung: Zur Befüllung des Gerätes gibt es gute Abfüllhilfen, da es wichtig ist, dass kein Tropfen Petroleum daneben geht, aus Sicherheitstechnischen und Geruchsbildenden Gründen.
Heizleistung: Auch hier ist es wichtig die Heizleistung kWh zu beachten, denn auch hier gibt es kleine praktische Geräte die dann aber je nach Faltcaravan Grösse oder Jahreszeit nicht ausreichen. Hier sollte dann unter Umständen auch ein grösseres Gerät angeschafft werden.
Petroleum verbrauch: Der Verbrauch, ist in etwa ähnlich wie bei Gas. Die Preise von Petroleum, wie auch von Gas, sind je nach Land sehr unterschiedlich.
Sicherheit: in puncto Sicherheit sollte auch hier nicht gespart werden und ein Billiggerät gekauft werden. Neue Geräte ab der mittleren Preisklasse habe in der regel die wichtigsten Sicherheitskomponenten wie Kippsicherung und Sauerstoffmangelsicherung.
Wichtig: die üblichen Sicherheitsvorschriften von Heizgeräten immer einhalten: Genügend Sauerstoffzufuhr, sicherer und stabiler Standort, nie abdecken, kein Zeltstoff oder andere brennbare Materialien in unmittelbarer nähe, Gerät regelmässig auf defekte prüfen, nur zu dem Gerät empfohlenes Petroleum verwenden, keine Änderungen am Gerät vornehmen!
Auch heizen mit Holz ist nicht unmöglich.
Die Firma Robens bietet Holz betriebene Zeltöfen an. Gewisse Zelte von Robens, sind speziell gefertigt für einen Zeltofen, den man mit Holz betreibt. Leider kenne ich keinen Faltcaravan Hersteller, der diese Option anbietet. Wie man auf dem Bild rechts aber sehen kann, ist es auch bei einem Faltcaravan nicht unmöglich. Damit dies aber nicht in einem Inferno endet, sollte man sich hier aber sehr gründlich informieren, was es wirklich alles benötigt, um mit einem Holzofen in einem Faltcaravan zu heizen.
Hast du auch bereits Erfahrungen mit Heizen beim Campen gemacht? Dann erzähl uns davon und schreib einen Kommentar!
Hallo